NICHT AKTUELL - Fachkonzeption Unterstützte Kommunikation

Unsere Schule hat ein gemeinsames Konzept zur „Unterstützten Kommunikation“. Diese wirkt sich nicht nur auf den Deutschunterricht aus, sondern durchzieht auch alle anderen Fächer übergreifend. Durch eine individuelle Anpassung von Kommunikationshilfen soll in ihrer Kommunikation eingeschränkten SchülerInnen ermöglicht werden, möglichst aktiv und selbsttätig am Unterricht und im Schulalltag teilnehmen zu können.

Zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit sollte deshalb ein hohes Maß an Flexibilität in der Anwendung der unterschiedlichen Kommunikationshilfen (Bild- und Zeichensysteme, Gebärden, elektronische Hilfsmittel, Gestützte Kommunikation) gewährleistet sein. Die Auswahl von Kommunikationsformen sollte darüber hinaus berücksichtigen, dass alle Formen der Unterstützten Kommunikation zur Anwendung kommen können; ausschlaggebend in diesem Zusammenhang sind die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen.

Zur Unterstützung der Diagnostik, welche Mittel der Unterstützten Kommunikation bei welchen SchülerInnen Sinn machen, gibt es Kontakt- und Beratungsmöglichkeiten mit den in den verschiedenen Bereichen spezialisierten und weitergebildeten MultiplikatorInnen. Dienlich ist bei der Übergabe von SchülerInnen hierfür auch das Übergabegespräch von abgebenden und aufnehmenden SchülerInnen und der schriftlich ausgefüllte Übergabebogen.

1. Bild- und Zeichensysteme

Mit der Verwendung von möglichst einheitlichen Bild-, Zeichen- und Symbolsystemen soll es den SchülerInnen ermöglicht werden, durchgängig von der Grundstufe bis zur Berufsschulstufe eine Konstante im Erleben des rituellen Tagesablaufes zu haben.

Für die gesamte Schule steht eine Schullizenz für die Nutzung von der Software Boardmaker (v.6 von Mayer-Johnson) zur Verfügung. Jede Stufe verfügt über eine eigene CD. In den Klassen wurden die Bildprogramme SCHUBI Pic Collection 1 und 2 (Anja Naef, Schubi Lernmedien, 2003) angeschafft.

Zum Erlernen der Buchstaben werden in der Grundstufe die Buchstaben aus „Lesenlernen mit Hand und Fuß“ (Marx, Ulrike und Steffen, Gabriele, Ausgabe Nord, Bd. 98/1-3, Verlag Sigrid Persen, 1990) genutzt. Zum größten Teil werden diese an die Klassenzimmertür gehängt. Diese werden mit den Fotos der SchülerInnen mit den Lautgebärden (siehe auch Gebärden) ergänzt.

Als Kommunikations-Tafeln wurde eine schulinterne DIN A4 Vorlage mit Buchstaben und den wichtigsten Worten erstellt. Diese ist für alle auf dem Server hinterlegt und bei den bekannten LehrerInnen ständig verfügbar. Zusätzlich werden Holzzeigetafeln (Schreib- und Rechenbrett) von der Werkstatt der Lebenshilfe in Lörrach genutzt.

Die Stundenpläne der Klassen werden in den unteren Stufen im Morgenkreis für den ganzen Tag mit den SchülerInnen gemeinsam aufgehängt, in den höheren Klassen hängt ein Wochenexemplar in den Klassenzimmern und teilweise für die SchülerInnen ihr eigener in ihren Fächern. Hierzu wird von Anneliese Berres-Weber „Geistigbehinderte lesen ihren Stundenplan“ (aus der Übungsreihe für Geistigbehinderte H.2, Verlag Modernes Leben, 1995) mit den Bildern und Symbolen in 3 angepassten kognitiven Ebenen die Grundlage zu einem ganzheitlichen Erleben des Tageslaufes und Stundenplans zu Grunde gelegt und die schulspezifischen Fächer (Airtramp) mit eigenen Bildern ergänzt.

Alle Räume der Schule sind mit einer Schulhausbeschriftung ausgestattet, auf denen mittels Boardmaker die Namen und Nutzung der Räume ersichtlich sind und teilweise mit dem dort diensthabenden Personal per Foto mit Namensgebärde ergänzt. Die Klassen werden jährlich mit einem Klassenfoto und den KlassenlehrerInnen mit Namensgebärde aktualisiert.

 

Jede Klasse verfügt über ein Dienstplansystem, welches mit Fotos, Bildern oder Symbolen den Schülern die wechselnden Zuständigkeiten darstellt. Auch die internen Klassenregeln sind so in den Klassenzimmern visuell festgehalten.

 

Die Anwendung von elektronischen Hilfsmitteln wird ebenso individuell auf die SchülerInnen abgestimmt. Einige, unterschiedliche Modelle sind im Kommunikationsschrank aufbewahrt. Es besteht in Kooperation mit der Esther-Weber-Schule die Möglichkeit Sondermodelle zu leihen und auszuprobieren. Eine Anschaffung wird mit den Eltern meist über die Krankenkasse geregelt.

 

Schulinterne Fortbildungen zur Verwendung zum Einbau von freiverfügbaren Bildsammlungen zur Erstellung von Unterrichtsmaterialien ermöglichen eine Erweiterung des Bilderrepertoires und eine trotzdem möglichst einheitliche Nutzung von Bildsystemen. So werden mit Hilfe von aus- und weitergebildeten Multiplikatoren regelmäßig neue und sinnvolle Bildsysteme eingeführt und in ihrer Anwendung an das Kollegium weiter gegeben.

2. Sprachunterstützende, lautsprachbegleitenden Gebärden

In den Klassenzimmern und an mehreren öffentlichen Punkten gibt es DIN A3 große „Gebärden“-Tafeln, welche variabel mit der Wochengebärde bestückt werden.

Am schwarzen Brett für die Gebärden hängt wöchentlich für alle ersichtlich die neueste Gebärde aus.

Die Schule hat sich ein gemeinsames Lautgebärden-ABC erstellt, welches für alle auf dem Server verfügbar ist. Oft werden die Lautgebärden von den eigenen SchülerInnen dargestellt zusätzlich zu den oben genannten ABC-Bildern fotografiert und an den Klassenzimmertüren veröffentlicht.

In der Grundstufe wird die Wochengebärde von einem Team (jährlich festgelegt eine Lehrperson mit einer/m SchülerIn) in den Klassen eingeübt und mit Wiederholung, der vorherigen letzt wöchigen Gebärde gefestigt. Die aktive Teilnahme der SchülerInnen wird mit Gummibärchen oder Salzstangen belohnt. Interessierte KlassenlehrerInnen der oberen Stufe stehen die neuesten Gebärden in Kopie zum Mitnehmen im Lehrerzimmer zur Verfügung.

Mit viel Spaß und Einbau in einen eindrücklichen Rahmen gibt die Multiplikatorin für Gebärden die Wochengebärden der letzten Zeit in der Gesamtlehrerkonferenz nicht nur weiter, sondern motiviert die Lehrkräfte durch Wettkampfspiele und lustige Abfragen zum Einsatz der Gebärden.

Im Unterricht und Schulalltag werden nicht nur die Wochentage, Monate und Jahreszeiten gebärdlich unterstützt eingeübt, auch Gedichte und Lieder werden so für die SchülerInnen nicht nur verbal, sondern auch visuell erlernt.

Als Grundlage hat sich die Schule auf die Verwendung der Gebärden der Haslachmühle geeinigt. Bei intensiver Nutzung und Einsatz von Gebärden im Unterricht ergibt sich jedoch schnell, dass diese nicht ausreichen, so dass ergänzend die Gebärden der Deutschen Gebärdensprache genutzt werden. Hierfür gibt es an mehreren bekannten Stellen die Bücher mit den Gebärden der Haslachmühle und die blauen Bücher der DGS und zusätzlich zur Erstellung von individuellen Arbeitsmaterialien die digitale Version zur Verwendung der Gebärdenbilder:

  • Schau doch meine Hände (Handbuch und DVD, Diakonie Reutlingen 2007)
  • Gebärden-Lexikon 1 – 4 (Maisch, Günter und Wisch, Fritz-H., Hrsg. Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Gehörlosen und schwerhörigen e.V., Verlag hörgeschädigte kinder GmbH, 1990)

 

4. UK-Kurssystem

Das in unserer Schule entwickelte UK-Kurssystem bietet SchülerInnen stufenübergreifend komplexere Unterrichtsinhalte bis hin zum gymnasial Wissen an. Inhaltlich kamen bisher Kurse aus allen Fachbereichen zu Stande: Englisch, Französisch, Italienisch, Biologie, Mathematik, Informatik, Naturphänomene, Hauswirtschaft, Geschichte und Technik.

Am Ende jeden Schuljahres werden je nach Lehrerkapazitäten und eigenen Fähigkeiten für das kommende Schuljahr Listen ausgehängt, in die sich die SchülerInnen mit oder ohne Hilfe ihrer LehrerInnen freiwillig für die angebotenen Kurse eintragen können.

Die Kurse werden möglichst homogen in Gruppen eingeteilt, individuell in Rücksprache mit den Lehrkräften in Berücksichtigung auf Stundenpläne und Aktivitäten der Schülerinnen.

Im Unterricht werden mit Hilfe von interaktiven Leinwänden der Firma „Smart“board Inhalte mittels Filmen, Dokumentationen vermittelt. Eingeübt und vertieft werden diese durch Einsatz von Lernsoftware zu den Themen, so dass die SchülerInnen interaktiv Wissen anwenden und demonstrieren können.

Hierbei wird besonderer Wert auf möglichst eigenständiges Handeln und auf die Versprachlichung der Inhalte gelegt. Teilweise werden praktische Versuche angeboten und es wird mit Modellen gearbeitet.

 

Ausführlichere Informationen sind in einem bereits ausgearbeiteten Konzept unserer Schule hinterlegt.